WM in Russland – NATO-Gipfel in Brüssel: Die Welt zu Gast bei Freunden? Streitgespräch zur Zukunft der NATO mit anschließender WM-Übertragung

Drei Erkenntnisse des Abends:
Erkenntnis #1: Nach dem WM-Aus, ist vor dem NATO-Gipfel in Brüssel.
Die Stimmung unter den anwesenden Fußball-Fans war etwas getrübt, erlebte man kurz vor der Podiumsrunde noch das bemerkenswerte WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft auf dem grünen Rasen in Russland. Dennoch fanden sich erfreulich viele Mitglieder und Freunde der Montagsgesellschaft sowie Gäste des US-Generalkonsulats Frankfurt ein, um mit renommierten Experten über die Zukunft der NATO zu diskutieren.
Erkenntnis #2: Die Probleme sind komplex, das NATO-Bündnis ist geschwächt.
Vor allem die drei Themen Russland, Migration und Terrorismus treiben die Mitgliedsstaaten derzeit um. Auf diesem Gebiet nachhaltige Lösungen auf komplexe Fragen zu finden, ist schon in Eintracht schwer genug. In Zeiten der inneren Unstimmigkeit ist es eine beinah unlösbare Aufgabe. Im schlimmsten Fall drohen die Risse in der Allianz beim Gipfel weiter aufzubrechen.
Erkenntnis #3: Der Gipfel in Brüssel wird entscheiden, ob die NATO es schafft, intakt zu bleiben.
Innerhalb des Verteidigungsbündnisses – so waren sich die Experten einig – herrscht aktuell eine große Interessenvielfalt. Während sich die Trump-Regierung deutlich auf die NATO-interne Einhaltung des sogenannten 2-Prozent-Ziels konzentriert und die Partner zu disziplinieren versucht, haben die Europäer gänzlich andere Themen im Fokus: Die osteuropäischen Staaten blicken mit großer Sorge primär auf Russland, die süd- und westeuropäischen Staaten dagegen sehen migrations- und asylpolitische Aspekte im Mittelpunkt ihrer sicherheitspolitischen Interessen. Der bevorstehende NATO-Gipfel in Brüssel sollte daher primär die strategische Einheit der Allianz beschwören – die Interessenlage der NATO-Partner ein Stück weit harmonisieren.
Es diskutierten:
Mark D. Simakovsky, Nonresident Senior Fellow, Eurasia Center, The Atlantic Council, Washington D.C.
Prof. Dr. Christopher Daase, Stellv. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, sowie Professor für Politikwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Moderation: Lorenz Hemicker, Politischer Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, FAZ.net
27. Juni 2018, 16:30 Uhr
BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Mainzer Landstraße 36
60325 Frankfurt am Main
