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Veranstaltung - Montagsgesellschaft e.V.

"Schneller, schneller, weiter!" Beschleunigung und Zeitknappheit: Warum uns die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Eine vorweihnachtliche Veranstaltung zum Innehalten

Drei Erkenntnisse des Abends:

Erkenntnis #1: Die Beschleunigung ist integraler Bestandteil unserer Gesellschaft und unserer Marktordnung.

Nicht erst mit der Digitalisierung ist die Beschleunigung zum Phänomen unserer Zeit geworden. Die Möglichkeiten, die sich in unserem Leben auftun, vermehren sich seit Jahrzehnten so rasant, dass man immer weniger davon umsetzen kann: Es gibt immer mehr Angebot, alles wird immer noch effizienter, noch produktiver. Im täglichen Leben erwischen wir uns immer wieder dabei, wie wir von Termin zu Termin hetzen. Die begrenzte Tages- und Lebenszeit wird möglichst effizient „genutzt“ – nur keine Leerläufe entstehen lassen! Dabei werden wir zu Getriebenen: das „Regime der Deadlines“ führt bei Vielen zu einem zunehmenden Gefühl der Entfremdung.

Erkenntnis #2: Zeit ist immer eine subjektive und individuelle Angelegenheit.

Nicht nur Marcel Prousts Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ beschreibt die Subjektivität der Welt, in der menschliche Erfahrungen niemals rational gespeichert werden können. Auch unser heutiger Umgang mit Zeit ist ein hoch individueller: Ob man Zeit „gewinnt“ oder eher Zeit „verliert“, wenn man zum Beispiel seine Familie besucht oder auf die Arbeit geht, unterliegt einer sehr persönlichen Haltung.  

Erkenntnis #3: Die Frage nach der Zeit führt unweigerlich zur Frage nach dem guten Leben.

Die Zeit sollte nicht als Ansammlung von Augenblicken oder dem Einfrieren solcher gedacht werden. Der Mensch ist ein schaffendes, aber auch ein gesellschaftliches Wesen. Es geht nicht darum, Zeit zu „gewinnen“, zu „besitzen“ oder zu „verlieren“. Zeit ist nicht Geld! Sie ist kein materialistisches Gut, sondern das wertvollste ideelle Gut, das der Mensch hat. Es geht am Ende um die nicht-messbare Zeit, um wertvolle, erfüllende Zeit.


Es diskutierten:

Dr. Astrid von Luxburg, Geschäftsführerin und Chefredakteurin, GvL Kultur-Erlebnisse - Kultur & Veranstaltung Services, sowie Lehrbeauftragte an der University of Applied Sciences Frankfurt und der Hochschule Geisenheim, promovierte über Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«

Roland Hoefer, Stellv. Geschäftsleiter, Juwelier Bucherer, Frankfurt am Main

Radost Bokel, Schauspielerin und Darstellerin von „Momo“ in der gleichnamigen Verfilmung des Jugendbuch-Klassikers von Michael Ende

Maik Weiss, Geschäftsführer, Agent CS GmbH - Concierge Service

Termin
17. Dezember 2018, 18:45 Uhr
Veranstaltungsort
Juwelier Bucherer
Kaiserstraße 1
60311 Frankfurt am Main
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