Gesundheitswesen in Deutschland bis 2050. Spannungsfeld, Sackgasse oder Erlösung durch Innovation?

Erkenntnis #1: Die aktuellen Problemen unseres Gesundheitssystems

Zu den aktuellen Problemen des Gesundheitssystems in Deutschland gehören demographische, gesellschaftliche und finanzielle Entwicklungen: Die Bevölkerung wird im Schnitt immer älter, die Versorgung von Älteren wird weniger durch früher allgemeine Familienstrukturen geleistet – eine Familie, die sich um alternde Eltern oder Großeltern kümmern kann -, und Finanzierung steht vor Herausforderungen. In Vietnam mit ca. 100 Millionen Einwohnern ist etwa die Hälfte der Bevölkerung unter 30 Jahren. Krankenhausbetten sollen reduziert werden, von 4 Betten sollen zugunsten ambulanter Behandlung noch eins übrig bleiben.

Erkenntnis #2: Beispiel für Innovation und Problemlösung

Das Unternehmen „Cansativa Group“ ist ein Beispiel für Innovationen und Problemlösung: 2017 wurde das Cannabis Gesetz verabschiedet, um „Medicalcannabis“ kontrolliert als medizische Substanz für Patienten zu verkaufen. Eine Innovation kann nur erfolgreich sein, wenn sowohl der rechtliche Rahmen als auch finanzielle Unterstützung – z.B. in diesem Fall durch Krankenkassen – flankierend gegeben sind. Cansativa Group importiert aus 15 Ländern mit 40 Lieferanten Rohstoffe, veredelt und distribuiert im Auftrat des Staates und beliefert einen Markt von 250 Millionen Euro. Hingewiesen wird darauf, dass auch der Ärztemangel durch Umstrukturierung des Studiums angegangen werden sollte.

Erkenntnis #3: Fachkräfte aus der ganzen Welt

Beim Versuch, Fachkräfte aus der ganzen Welt, insbesondere aus Südostasien, für Deutschland zu finden, sind Aspekte der Ausbildung, der Ausbildungs-Zertifikate-Anerkennung, der deutschen Sprach-Kenntnisse, des Wohnraums und der Integration zu berücksichtigen. Zudem mahlen die Mühlen der Behördern teilweise langsam wie die Ausländerbehörden in vielen deutschen Großstädten zeigt. Bei Baukosten von ca. 4.000 Euro/qm ist die Wohnraumfrage ein Problem. Sollten die Fachkräfte schon vor der Einreise Deutsch-Sprachkenntnisse auf B1- oder B2-Niveau verfügen oder ist es mit Learning bei Doing in Deutschland vor Ort getan, letztlich wäre C1- oder am besten C2-Niveau als Ziel notwendig. Bei B1 verstehen die Leute fast nichts und wären für Hilfsarbeiter-Tätigkeiten einsetzbar. In Bad Nauheim scheinen sich die Pflegekräfte nicht beheimatet zu fühlen, hier ist die Frage der Integration wichtig.

Auf dem Podium:

• Klaus Kreß, Bürgermeister Gesundheitsstadt Bad Nauheim
• Joy Edwin Thanarajah, Geschäftsführer / Managing Partner, DEININGER Unternehmensberatung GmbH
• Toan Nguyen, TY-Invest GmbH
• Benedikt Sons, Co-Founder, Managing Director & CEO von Cansativa Group