"Alles vernetzt, alles voneinander abhängig. Alles auf Kosten des Menschlichen, der Kontrolle und der Vernunft?“


Erkenntnisse des Abends

1. Erkenntnis: "Schöne neue Welt" in Hattersheim: Smart City

Hattersheim kann als Vorbild zum Gestalten einer Smart Ciry gelten: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Effizienz werden verbunden, wenn die 784 Mülltonnen mit Solarenergie und Füllmengen-Sensoren ausgestattet werden, wenn E-Autos und E-Bikes mit Lastenträgern für bis zu 1000 kg benutzt werden, wenn die Main-Füllmenge, die Überwachung vom Schwarzbach und Kindertagesstätten digital ablaufen. In der 30.000-Einwohner-Stadt wird in einem Pilotprojekt Smart-LEGs sowie Park-Light-Systeme ausprobiert werden.

 

2. Erkenntnis: Rechenzentren: Redundanzen, Sicherheiten und Energieeffizienzgesetz bis Jahresvorgaben

Ein Zuschauer wies darauf hin, dass bei Unternehmen die Internetsicherheit auch dadurch gefährdet sei, weil 95% (fünfundneunzig) die verfügbaren Sicherheitstools falsch implementierten. Er weist auf das Energieeffizienzgesetz hin, das besagt, dass ab 2026 jedes neue Rechenzentrum CO2 neutral sein muss, die bisherigen bis 2030 und ab Juni 2024 eine Berichtspflicht gilt, wie weit man sei. Die Stromversorgung sollte klimaneutral sein, doch wer die Kosten trage - Stadtwerke, Betreiber, Kunden - sei bisher nicht geklärt. Die Abwärme sollte effizient genutzt werden, z.B. als Wärmequelle. In Frankfurt wird 1% der Abwärme genutzt, in Hattersheim bisher null Prozent. Allerdings kann diese Wärme nur Duschen bis zu 25-28 Grad ermöglichen, und wer heißer duschen wollte, brauchte andere Energien. Durch diese Vorgaben entstünden Kosten von ca. 10 Millionen Euro pro Megawatt ohne Grundstückspreis, so der Zuschauer. Es gibt zwei neuralgische Knotenpunkte, eins im Raum Frankfurt, eins in Berlin, ein drittes weniger bedeutungsvolles in Bonn.

 

3. Erkenntnis: 10.000 Smartphonebilder, "Mooresches Gesetz" (Buch "The Second Maschine Age"), Online-Scoring, Datenzugriff und -sicherheit, Social Media und Identitäten

Die Fülle von Informationen sei manchmal nicht zu bewältigen, wie könnten von 10.000 gespeicherten Bildern auf Smartphones die zehn gewünschten schnell gefunden werden? Das "Moore'sche Gesetz" wird gennannt, das auch im Buch "Erik Brynjolfsson/Andrew Mcafee: The Second Machine Age: Wie die nächste digitale Generation unser aller Leben verändern wird. 3. Auflage 2021", das sich in einigen Kapiteln erstens um die Grundlagen des neuen Maschinenzeitalters, zweitens mit den Auswirkungen auf Wohlstand und Gefälle und im drittens mit Interventionen beschäftigt. Es werden "alle Daten gespeichert bis zum bitteren Ende", so eine Aussage. Die Frage nach Zugriff zu den Daten und der Datensicherheit spielen eine große Rolle, insbesondere da neulich Hotel One mit vielen Übernachtungsdaten gehackt wurde. Mit der DSGVO werden in Europa wichtige Standards gesetzt und man diskutiert zur Zeit sogar das europaweite Abschalten von sozialen Medien. Ein Referent auf einem Sommer-Immobilienkongress wies darauf hin, er arbeite in einem Unternehmen mit 5.000 Mitarbeitende, die bis zu 1 Milliarde Hackerangriffe im Monat hätten, manche Gruppen hielten sich bis zu 16 Wochen in der IT auf, bevor die entdeckt würden. Ein Pharmaunternehmen hätte neulich bis zu 26.000 Laptops verschrotten müssen, so ein Zuschauerhinweis. Wenn aber keine hundertprozentige Sicherheit gewährleistet werden könnte und durch Stromausfälle oder Attacken Netze beschädigt und Hackerangriffe durchgeführt werden könnten, wie groß wäre Gefahr eines Brown-Outs oder Blackouts, darauf wurde schon zu Jahresbeginn auf einem anderen Podium hingewiesen und der Roman "Marc Elsberg: Blackout - Morgen ist es zu spät" genannt; in Österreich hielt sich die TV-Serie "Alles finster" und in Deutschland die Bl.o.-Serie mit Moritz Bleibtreu an die Romanvorgabe, beide Serien ARD-Mediathek bzw. Sat1-Serien.de. Die Podiumsgäste erklärten, im Prinzip sei alles möglich, aber dieser Fall extrem unwahrscheinlich, eher warten sie davor, dass durch soziale Medien viel Manipulation der Nutzer betrieben und außerdem Identitäten von Nutzern gestohlen und mißbraucht werden könnten.

 

Unsere Gäste:

  • Klaus-Dieter Schulze, Managing Director, b.telligent Deutschland GmbH, wird Einblicke in die Data-Analytics und Business-Intelligence-Sicherheit bieten.

  • Sascha Güntner, CEO von BO1 AG, wird seine Expertise in der Sicherung von Unternehmensdaten und -kommunikation teilen.

  • Klaus Schindling, Bürgermeister der Stadt Hattersheim, wird über die Bedeutung der öffentlichen Sicherheit in einer digitalen Gesellschaft sprechen.

  • Konstantin Hartmann, Vice President Sales and Commercial, NTT Global Data Centers EMEA GmbH

Unser Dank geht auch nochmal an die Stadt Hattersheim für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und Betreuung der Gäste.

Termin
14. November 2023, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort
Stadthalle Hattersheim
Karel-Eckel-Weg 21
65795 Hattersheim
Hinweis
Galerie