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Veranstaltung - Montagsgesellschaft e.V.

Aktien hoch, Inflation runter, Immobilien out - ist Trading eine Alternative?


Die Drei Erkenntnisse des Abends

1. Erkenntnis: Immobilien als Sicherheit, Aktien als Langfristiganlage und Trading

RoboMarkets hat zwei Zielgruppen als Kunden: Einen winzigen Anteil machen Daytrader aus, die täglich etliche Trades durchführen und dazu den ganzen Tag arbeiten. Über 90% aber haben die Zeit nicht dafür, sondern agieren als „Copytrader“, indem sie eine Kooperation mit einem „Signalgeber“ schließen, der das gleiche Vermögen wie sie selbst fiktiv investiert – z.B. 10.000 Euro – und die dann diese Trades kopieren – nachahmen; ein Wechsel zwischen Signalgebern ist jederzeit möglich.

Genannt wird kurz die Konkurrenz „Propinvest“.

„Immobilienbesitz kann wahnsinnig viel Arbeit machen – sowohl als Vermieter als auch als Mieter“. Wichtig wären gute und stabile Mieteinnahmen.

Sucht man das Heil im günstigen Einkauf erwibt man ein Schnäppchen und investiert viel in Instandhaltung, so schafft man eine Wertsteigerung.

In Deutschland hätten im Gegensatz zu vielen Bewohnern in Südländern Europas erstaunlich wenige Immobilienbesitz, nur ca. 42%.

In Deutschland besitzen ca. 4,4 Millionen Bürger Aktien, aber wöchentlich gibt es ca. 6 Millionen Trade-Umsätze. In den USA mit ca. 70% Aktienbesitzer sieht das anders aus, hier werden auch monatliche Dividendenzahlungen

Bei Aktienanlagen spielen Langfristigkeit und Geduld eine Rolle. Andre Kostolanys Weisheit man könne investieren und sich schlafen legen, gelte schlecht für „Penny Stocks“ bzw. „Small Caps“, eher für Werte wie „Münchener Rück“, „Allianz“ etc.

Seit 1949 hätten Aktien im Schnitt jährliche Rendite von ca. 7% erzielt. Von November 2022 bis März 2024 stieg der Dax von 11.900 Punkten auf 18.600 Punkten. Noch drastischer die Indexentwicklungen seit Lehmann Krise: Erst gab es einen Niedergang der Börse und nach Draghis „Whatever it takes“ wurde auf Basis einer Phase mit Niedrigzinsen, ja Negativzinsen eine Immobilienkauf- und -Preishausse eingeleitet, die ca. Herbst 2022 endete – wer damals den richtigen Zeitpunkt erwischte und verkaufte, kann derzeit sogar in einigen Bereichen wieder neu einsteigen; in den USA sind die Zinsen auf über 5% gestiegen, in Deutschland etwas weniger.

Als Nebeneffekt hat es viele Immobilienentwickler zerrissen, Renee Benko ist nur ein Beispiel.

Beim Aktienhandel heute bekomme man täglich von Reuters und Bloomberg wahnsinnig viele Infos. Das Algorithmen-Trading kam nach 2002 in Mode.

 

 

2. Erkenntnis: Teenage-Jungs monatlich weniger saufen, -Mädchen weniger Haare-Stylen – bedeutet 256.000 Euro Gewinn

Mit Kapitalanlage kann man schon als Jugendlicher anfangen, 100 Euro im Monat sind leicht beiseite gelegt: Jungs verzichten aufs Saufen, Mädchen aufs Haare-Machen, und wenn man 40 Jahre lang diese 100 Euro beiseite lege, erhielte man nicht nur 48.000 Euro, sondern durch den Zinseszinseffekt – der leider wie auch Börse in der Schule zu wenig behandelt werde – ingesamt ca. 256.000 Euro.

Nach der letzten Finanzkrise 2008 lag der Dax bei 3.800 Punkten, alle seien in Panik raus – eine Daimler Aktie sei für ca. 20 Euro zu haben gewesen bei 10% Dividende.

Psychologie spiele im aktiven Börsenhandel zu 70% eine Rolle, Fundamentaldaten nur zu ca. 30%.

Als wir vor dem Wochenende mit dem Angriff auf Israel 17.850 Punkte hatten, machte der Dax Montagmorgen auf 17.200 Punkte, aber innerhalb des Tages erneut auf 18.200 Punkte.

Ein besonderes Produkt seien Exchanged Traded Funds, „ETF“s. Beim Börsenhandel könne man entweder selbst in Einzelaktien handeln oder dies einem Fondsmanager überlassen, der nicht nur Gebühren verlange, sondern u.U. bei guter Wertentwicklung Performance Fees anfallen. Wenn man als Einzelner in ETFs anlege, könne man diese Nachteile umgehen. Wenn man z.B. 100 Euro in ETF anlege, könne man da auch Länder wie Japan und Indien empfehlen.

Genannt wird der youtube ETF-Kanal „Finanzfluß“

https://www.youtube.com/watch?v=R8fUq8e8I-I&list=PLIRB0hpiwW9D5vpLBeTucW9EAM_ub7SfE

Genannt Genannt wird die Problematik von „Bitcoin Halving“ und dem 20. April. CEOs und auch Charles Munger raten davon ab, aber nachdem die Kunden nachfragten, hätten Black Rock und Vanguard etc. Bitcoins angeboten, was zu diesem Kursanstieg führte.

Derzeit sehen wir bei Profis zwei unterschiedliche Zukunftswetten.

Warren Buffet habe erklärt, er halte sein ganzes Vermögen ca. 180 Milliarden USD in Cash.

Die großen Fondsmanager sind nahezu vollständig investiert, halten einen Cashbestand von ca. 4%.

Genannt wird die Problematik einer Anrechnung von Verlusten aus Termingeschäften. Nur 20.000 Euro können aus Verlusten steuerlich angerechnet werden. Hypothetisch wird durchgespielt, jemand habe erst 200.000 Gewinn gemacht und anschließend 300.000 Verlust. Das bedeute, der Anleger hätte ein Minus von 100.000 Euro. Nach der Verlustanrechnung habe er aber 200.000 Euro Gewinn - 20.000 Verlust (statt 300.000), also 180.000 Euro zum Versteuern. Das Gesetz sei von SPD und Grünen beschlossen worden und viele würden dagegen Widerspruch einlegen. Man warte auf die Entscheidung des Bundesfinanzhofs.

Bei der Frage nach Nachhaltigkeit und Ethik wird zunächst über den Höhenflug von „Rheinmetall“ diskutiert, die von 100 Euro auf 550 Euro gestiegen sei und der man 800 Euro zutraue; neben Rheinmetall seien auch Hensoll und Profieure der aktuellen Krisen. Selbst wenn man in diese Aktien nicht investieren wolle, sei ein gänzliches ökologisches Investments schwierig, weil viele Produkte Öl enthielten. Eine Lösung könnte ETF „Clean Energy“ sein.

Auch über Vonovia und Deutsche Wohnen wurde diskutiert, weil hier zumindest hinter den Kulissen ein Streit zwischen den Konzernen und den Mietern herrsche; hier konnte Knauff beruhigen und erklären, dass er beide dennoch positiv einschätze und gute Erfahrungen gemacht habe.

Fr. Güttlers Hinweis, dass sich der Wohnimmobilienmarkt vom Verkäufer- zum Käufermarkt entwickelt habe, wurde von einem Zuschauer mit Verweis auf Zahlen aus dem Rhein-Main-Gebiet leicht in Frage gestellt.

 

3. Erkenntnis: Musikfreunde und Geldanleger: "Flieh, wenn herrliche Violinenmusik spielt …"

Wenn du a) 1.000 Euro, b) 10.000 Euro, c) 100.000 Euro hättest und für zehn Jahre anlegen würdest, was würdest du tun?

Hr. Knauff empfiehlt a) ÖPNV-Aktien (Österreichischer Nahverkehr), b) diverse Aktien, c) Immobilien (von Frau Güttler)

Fr. Güttlers empfiehlt a) und b) Beratung bei Ihren Podiumskollegen

Hr. Molnar empfiehlt: a) in ETF auf den Dax, b) in ETF auf Dax, Dow Jones, Nasdaque und Gold, c) diverse Anlage: 50% Aktien, 30% Rentenpapiere, 5-10% Gold, 3-5% Krypto und ein Rest in Copytrading.

Fr. Güttler weist auf die Aussage von IVD-Präsident Jürgen Schick hin: „Heute ist die einmalige Gelegenheit, Objekte zu kaufen mit Preisen von gestern und Mieteinnahmen von morgen.“

Mit 100.000 Euro hätte man genug Vermögen, um nicht nur einen Immobilien-Erwerbskredit zu erhalten, sondern auch um die Kosten für die Immobilie tragen zu können.

Denn: Die Baukosten haben sich stabilisiert, die Handwerker sind wieder da, die Zinsen sind leicht gefallen, die EZB gibt die richtigen Signale – und wir haben ein Bevölkerungswachstum, deshalb seien Wohnimmobilien, auch Studentenapartments ca. 40 qm, eine Empfehlung – aber von Gewerbeimmobilien würde sie derzeit „so was von die Finger lassen“.

Rothschield habe empfohlen: „Kaufen Sie, wenn die Kanonen donnern und Blut in den Straßen fließt und die Börsenflure durchdringt – verkaufen Sie, wenn die Violinen spielen!“

 

Podium:

  • Martina Güttler, Unternehmensinhaberin Claus Blumenauer Immobilien GmbH 
  • Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege, RoboMarkets, Gründer & Geschäftsführer KASAMOL GmbH 
  • Mick Knauff, Börsenkorrespondent bei aktienlust.tv (YouTube)

 

Die Montagsgesellschaft bedankt sich vielmals bei der Claus Blumenauer Immobilien GmbH für die Räumlichkeiten und Verpflegung der Gäste.

Termin
15. April 2024, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort
Claus Blumenauer Immobilien GmbH
Frankfurter Str. 1
61462 Königstein im Taunus
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