Boom bis in den Ruin? Frankfurter Bevölkerungswachstum Fluch oder Segen?
Über den Dächern von Frankfurt, im Westhafen Tower und zu Gast bei Beiten Burkhadt diskutierte die Montagsgesellschaft unter der Moderation von Dr. Stefan Söhngen zum Frankfurter Bevölkerungswachtum, den Chancen und Herausforderungen einer Stadt, die mittlerweile einen jährlichen Bevölkerungszuwachs von über 15.000 Neu-Frankfurtern zählt.
Mit erstklassigen Diskussionspartnern wie dem Frankfurter Bürgermeister Olaf Cunitz, dem Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte Dr. Constatin Westphal und Deputy Director General Human Resources der Europäischen Zentralbank, Dr. Peter Rennpferd wurde die Situation von mehreren Gesichtspunkten beleuchtet.
Ob ökologisch, energetisch oder verkehrspolitisch, die Anforderungen an die Mainmetropole sind und bleiben enorm. Frankfurt ist und das werde auch weiter so bleiben ein Ort, der vor allem aus wirtschaftlicher Hinsicht den Boom hinsichtlich des Bevölkerungswachstums hervorruft.
Positiv ist jedoch auch – und das konnte vor allem Rennpferd in seiner Funktion für die Europäische Zentralbank aus eigener Erfahrung unterstreichen – , dass viele, die zunächst nur wegen der Karriere gekommen sind, sich mittlerweile äußerst wohl fühlen und in Frankfurt bleiben wollen.
Die Stadt hat viel getan, um die Lebensqualität in Vergleich zu anderen Großstädten zu erhöhen. Längst steht fest, dass Menschen immer stärker dazu neigen die moderne Urbanisierung mit all ihren praktischen Eigenschaften gegenüber dem „Leben auf dem Lande“ zu bevorzugen konstatierte die Diskussionsrunde. Und das gelte durch alle Bevölkerungsgruppen hinweg: Bei den Singles durch das attraktive Angebot der Stadt, den jungen Familien durch die bereitstehenden Kitas und Schulen und bei den Seniorinnen und Senioren durch die ärztliche Versorgung und die gebotenen Kulturgüter.
Was bleibt, um es zu bilanzieren, ist die Vorhaben für kompakte Bebauungen weiter zu forcieren und in die Tat umzusetzen. Hierbei setze man zum einen auf neue Bauvorhaben, zum anderen aber auch auf eine erfolgreiche Umwandlung von brach liegenden Bürohäusern. Dafür stellt die Stadt weiteres Bauland zur Verfügung und fördert den sozialen Wohnungsbau mit einer Summe von 45 Millionen Euro.
Einigung bestand darin, dass Frankfurt sich mit seinem Vorhaben aber nicht nur an den Besserverdienenden orientieren darf. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass eine wirtschaftlich erfolgreiche Stadt rein nach Profit agiert. Das Raumangebot müsse sich nach derzeitigen und kommenden Gesellschafts- und Alterstrukturen richten. Erst dann könne der eigentliche Reichtum der Stadt – und das sind die Menschen in dieser Stadt – weiter Bestand haben und sich für alle Seiten positiv auswirken.
31. März 2014, 17:30 Uhr
BEITEN BURKHARDT / Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Westhafenplatz 1 Westhafen Tower
60327 Frankfurt am Main