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Veranstaltung - Montagsgesellschaft e.V.

Droht der Immobilienwirtschaft die Krise nach der Krise

Am 24. November 2025 diskutierte die Montagsgesellschaft gemeinsam mit dem P5 Club und hochkarätigen Expertinnen und Experten bei GÖRG Rechtsanwälte über die aktuelle Lage der deutschen Immobilienwirtschaft. Die Veranstaltung war vollständig ausgebucht – ein Zeichen für die enorme Relevanz und Brisanz des Themas.

Volles Haus bei GÖRG Rechtsanwälte

Nach einer kurzen Begrüßung wurde deutlich: Der Markt steht unter Druck. Refinanzierungsprobleme, gesunkene Bewertungen, hohe Zinsen und strukturelle Veränderungen prägen die Branche. Gastgeber GÖRG Rechtsanwälte bot dafür erneut den passenden Rahmen.

Die Immobilienkrise ist noch nicht vorbei

Karin Barthelmes-Wehr (ICG) betonte, dass die Branche noch mitten im Umbruch stecke. Viele Projekte seien während der Boomjahre zu teuer eingekauft worden, nun würden Refinanzierungen und Bewertungsanpassungen erhebliche Probleme verursachen. Die Talsohle sei „noch nicht erreicht“, auch wenn erste Stabilisierungstendenzen sichtbar seien.

Markus M. Burkhard (STROTBEK Capital) warnte davor, dass die kommenden Herausforderungen nun verstärkt die Bestandshalter treffen – und damit auch Anlegerinnen und Anleger. Besonders bei offenen Immobilienfonds schlummerten zahlreiche Objekte, die heute kaum noch marktfähig seien.

Kettenreaktionen und struktureller Wandel

Prof. Dr. Torsten Martini (GÖRG) beschrieb bereits sichtbare Folgeinsolvenzen im Bau- und Projektentwicklungsumfeld. Wenn Projektentwicklungen scheitern, reiße das oft zahlreiche Gewerke mit in die Krise. Auch im Bestand seien viele Immobilien „wertberichtigt und faktisch überholt“, eine ehrliche Auseinandersetzung mit realen Marktwerten sei unausweichlich.

ESG, Mischnutzung & Impact: Die Immobilien der Zukunft

Die Branche steht laut den Expertinnen und Experten vor einem tiefgreifenden strukturellen Wandel:

  • verändertes Konsum- und Arbeitsverhalten (Onlinehandel, Homeoffice)

  • steigende ökologische Anforderungen (ESG)

  • neue Nutzungskonzepte für Innenstädte

  • Bedarf an sozialen und nachhaltigen Quartiersentwicklungen

Impact Investing – also wirtschaftliche Investitionen mit messbarem gesellschaftlichem Nutzen – wird aus Sicht der Podiumsgäste an Bedeutung gewinnen.

Perspektive der Finanzierer

Frank Stöfer (Helaba) verdeutlichte, dass Banken künftig stärker differenzieren müssen: Während Wohnimmobilien sich leicht stabilisieren, stehen gerade Büro- und Einzelhandelsimmobilien vor fundamental neuen Realitäten. Rückbau, Umnutzung oder vollständige Neupositionierung werden in vielen Fällen notwendig sein.

Ausblick: Wo stehen wir in fünf Jahren?

Die Runde war sich einig:
Die Branche bleibt im Wandel – und die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um neue Konzepte, moderne Quartiere und tragfähige Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Governance, Leadership und gesellschaftliche Verantwortung spielen dabei eine wachsende Rolle.

Termin
24. November 2025, 18:30 Uhr
Veranstaltungsort
GÖRG Rechtsanwälte
Ulmenstr. 30
60325 Frankfurt am Main
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